Die Naturfotografie Ist eine der ältesten Formen der Fotografie. Sobald die Fotografen in der Lage waren, die schweren Kamera-Holzkisten aus dem Studio zu bekommen, fingen sie mit Naturbildern an. Das war auch viel einfacher: Damals brauchte man noch lange Belichtungszeiten für die Filmplatten. Eine Landschaft war ein statisches Objekt, das sich nicht bewegte, von ein paar vorbeilaufenden Tieren einmal abgesehen.
Die Fotografie kam auch in einer Zeit auf, als die Landschaftsmalerei noch sehr berühmt war. Allerdings waren die Fotos in der Anfangszeit nur auf schwarz-weiß begrenzt, die Farbbilder kamen erst später. Das erste Farbbild wurde zwar 1861 aufgenommen, es dauerte aber noch sehr lange, bis es zu einer Massenfertigung von Farbfilmen kam.
Landschaften und Pflanzen
Die Naturfotografie umfasst ein sehr breites Spektrum. Sie schließt die Landschaftsfotografie mit ein, aber auch die Tierfotografie und die Makrofotografie. Sie findet fast immer in der freien Natur statt, allerdings gibt es auch Ausnahmen, wenn zum Beispiel Parks und Pflanzen in einer Stadt abgelichtet werden.
Die Naturfotografie hat meistens einen höheren Anspruch, was die Komposition und die Ästhetik von Bildern angeht. Sie unterscheidet sich deutlich von der Reportagefotografie und von Dokumentationen, aber auch von der Portraitfotografie. Sie ist zum Einen dem Zufall stärker ausgeliefert, weil man nicht wie im Studio planen kann, braucht aber gerade deswegen auch eine Menge Vorbereitung und Planung.
Für die Landschaftsfotografie gibt es recht wenige Regeln. Durchgesetzt haben sich nach wie vor noch der goldene Schnitt und die Dreiteilung im Bildaufbau. Das bedeutet, dass zum Beispiel wesentliche Bildinhalte nicht mittig platziert werden, sondern im oberen, unteren oder einem der beiden äußeren Drittel. Ein Sonnenuntergang, bei dem die Sonne genau in der Mitte untergeht wirkt langweilig. Besser ist es, den Horizont im unteren Bilddrittel zu platzieren. Gleiches gilt für den Rest der Komposition: Ein gutes Landschaftsbild soll Emotionen wecken oder eine Geschichte erzählen. Es kann Erinnerungen wach werden lassen oder Lust darauf machten, einen Ort zu besuchen.
Tiere nicht zum Foto zwingen
Bei der Tierfotografie ist eine wichtige Regel, die Tiere nicht unter Zwang zu fotografieren. Es ist zwar erlaubt, sie anzufüttern (solange es in kleinen Mengen geschieht und nicht gegen bestehenden Wildtierverordnungen verstößt). Aber keinesfalls sollte man Tiere festhalten oder in Gefangenschaft bringen, nur um ein Foto zu machen. Tierfotografie braucht sehr viel Zeit und Geduld, insbesondere wenn es Tiere in der freien Natur sind, die fotografiert werden sollen.
Die Makrofotografie findet auch zu einem großen Teil in der Natur statt. Hier werden Tiere und Pflanzen überlebensgroß abgebildet. Sie gibt dem Betrachter einen bislang unbekannten Einblick in die kleinen Dinge unserer Welt. Am Anfang wird jeder Fotograf die Netzaugen einer Stubenfliege ablichten, weil sie so faszinierend sind und eine Fliege noch recht einfach fotografiert werden kann. Für Makroaufnahmen braucht man spezielle Objektive und Erfahrung.